Benjamin hat haufenweise Pläne und einen großen Sinn für Humor. Auch Farid hatte einiges vor, bevor er vor Jahren durch einen Unfall im Rollstuhl landete. Die beiden treffen sich in einem Reha-Zentrum, in das auch Benjamin verlegt wird, nachdem er sich einen Halswirbel gebrochen hat. Er wird lebenslang behindert sein, heißt es. Ob telefonieren, pinkeln oder essen – nichts geht bei Benjamin mehr ohne die Hilfe der ungeschickten Schwester Christiane und des immer viel zu gut gelaunten Pflegers Jean-Marie. Trotzdem gibt Benjamin nicht auf, er reißt einen Witz nach dem anderen über die bedeutungslustige Reha-Psychologin und die unzumutbaren Stützstrümpfe. Benjamin trifft auch auf Toussaint und Steeve, ebenfalls Patienten, die die große Kunst gelernt haben, das Unglück einfach auszulachen. Und dann ist da noch die bildhübsche Samia, in die Benjamin sich auf den ersten Blick verliebt. Eine Gruppe voller Knallköpfe und Kämpfer – versehrte Helden, die gemeinsam die Verzweiflung aus dem Weg räumen und jeden Millimeter Bewegung feiern.
LIEBER LEBEN ist ein filmischer Glücksfall, dem eine seltene Balance aus Heiterkeit und berechtigter Schwermut gelingt und der in jedem einzelnen Moment die Echtheit einer wahren Geschichte atmet. Ohne jede Spur von Sentimentalität, aber dafür mit einer perfekten Dosis Galgenhumor nimmt uns LIEBER LEBEN mit in das Universum der kleinen Bewegungen und des großen Glücks.
Regie: Mehdi Idir, Grand Corps Malade / Drehbuch: Fadette Drouard, Grand Corps Malade / Kamera: Antoine Monod / Schnitt: Laure Gardette / Musik: Angelo Foley Renoich / Ton: Jean-Paul Bernard, Raphaël Sohier, Elisabeth Paquotte, Eric Tisserand / Ausstattung: Sylvie Olivé / Kostüm: Claire Lacaze / Produktion: Mandarin Production, Kallouche Cinéma, Gaumont, F. Marc de Lacharrière / Produzenten: Eric Altmayer, Nicolas Altmayer, Jean-Rachid / Mit: Pablo Pauly, Moussa Mansaly, Franck Falise, Nailia Harzoune, Soufiane Guerrab, Alban Ivanov, Anne Benoit, Dominique Blanc
Frankreich 2017 / 110 Minuten / DF, OmU (französisch)